DREHEN24.COM
Lösemittel werden häufig für die Reinigung von Schüttgut eingesetzt und zeichnen sich durch eine hohe Materialverträg-lichkeit aus (Bild: Stockmeier Chemie GmbH & Co. KG)
Durch ihren im Vergleich zur wasserbasierten Reinigung geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch können Lösemittel einen wesentlichen Beitrag zu geringeren Betriebskosten und höherer Nachhaltigkeit leisten (Bild: Shutterstock-GuoZhongHua)
Bauteilsauberkeit ist ein Qualitätskriterium, das nicht nur stabil, sondern auch wirtschaftlich und nachhaltig zu erreichen ist. Lösemittel können dabei aufgrund ihres im Vergleich zur wasserbasierten Reinigung geringeren Energie- und Ressourcenverbrauchs eine wichtige Rolle spielen. Unterschiedliche Lösemittel sowie verschiedene Pflegeprodukte sorgen dabei für hohe Prozesssicherheit.
Grundsätzlich haben sowohl die Lösemittel- als auch die wasserbasierte Bauteilreinigung Stärken und Schwächen. Eignen sich beide Methoden unter sauberkeitstechnischen Gesichtspunkten gleichermaßen für eine Reinigungsaufgabe, lohnt es sich, Aspekte wie den Energie- und Ressourcenverbrauch und die daraus resultierenden Betriebskosten unter die Lupe zu nehmen.
Effizienz und Nachhaltigkeit des Reinigungsprozesses
Die wasserbasierte Reinigung wird üblicherweise als nachhaltiger angesehen. Allerdings ist Wasser ein endliches und zunehmend kostspieliger werdendes Gut. Die Verwendung wird daher in einer wachsenden Zahl von Ländern reglementiert. Ebenso ist die Entsorgung von Abwässern aus industriellen Anwendungen wie der Teilreinigung immer strengeren Regeln unterworfen und nicht selten mengenmäßig limitiert. Die in der industriellen Teilereinigung eingesetzten, wässrigen Reiniger werden in saure, neutrale und alkalische Medien klassifiziert und meist individuell auf eine Anwendung beziehungsweise einen metallischen Werkstoff ausgelegt. Eine breite Anwendung der Reinigungslösung für Werkstücke aus unterschiedlichen Metallen kann daher zu Kompatibilitätsproblemen bis hin zu korrodierten Bauteilen führen. Von Lösemitteln können flüchtige organischen Verbindungen (VOC) freigesetzt werden. Dies wurde Anfang der 2000er Jahre durch die VOC-Verordnung reglementiert und Grenzwerte definiert. Die seither eingesetzten geschlossenen Vakuum-Reinigungsanlagen mit integrierter Destillationseinrichtung minimieren nicht nur die in die Umgebung abgegebenen Emissionen, sondern auch den Lösemittelverbrauch. Gleichzeitig trägt dies in Kombination mit modernen Produkten zur Pflege des Lösemittels zu einer langen Reinigerstandzeit und damit zur Abfallreduzierung bei. Lösemittel zeichnen sich üblicherweise durch eine gute Materialverträglichkeit aus und können daher für praktisch alle metallischen Werkstoffe eingesetzt werden.
Welches Lösemittel bei welcher Anwendung
Galten Lösemittel früher als klassische Entfetter, ist das Einsatzspektrum heute deutlich breiter. Entsprechend beinhaltet das Produktportfolio der Stockmeier Chemie GmbH & Co. KG Kohlenwasserstoffe, hybride modifizierte Alkohole und modifizierte Alkohole. Kohlenwasserstoffe sind die preiswertesten Lösemittel und nicht wassermischbar. Die Reiniger mit hoher thermischer Stabilität werden üblicherweise eingesetzt, wenn ausschließlich unpolare Verunreinigungen wie Bearbeitungsöle, Fette und Wachse zu entfernen sind. Durch ihren im Vergleich zu anderen Lösemitteln großen und hohen Siedebereich ist die Abscheidung von eingetragenen Ölen während der Destillation etwas schlechter, auch eine vollständig rückstandsfreie Trocknung ist nicht in allen Fällen sichergestellt. Auf der Oberfläche der gereinigten und getrockneten Teile kann daher ein leichter Lösemittelfilm vorhanden sein. Dieser sorgt für einen temporären Korrosionsschutz, kann aber auch nachfolgende Prozesse beeinträchtigen. Kohlenwasserstoffe eignen sich daher nicht für Reinigungsanwendungen mit sehr hohen Sauberkeitsanforderungen. Bei hybrid-modifizierten Alkoholen handelt es sich um Mischungen aus Kohlenwasserstoffen und modifizierten Alkoholen. Sie sind in der Lage, unpolare Verunreinigungen und bedingt auch polare Kontaminationen wie beispielsweise Partikel und Späne effektiv abzureinigen. Sehr hohe Sauberkeitsanforderungen lassen sich damit jedoch nicht erfüllen. Die Hybrid-Produkte zeichnen sich durch eine hohe thermische Stabilität aus, ermöglichen im Vergleich zu reinen Kohlenwasserstoffen eine bessere Ölabtrennung während der Destillation und trocknen nahezu rückstandsfrei ab. Auch der Reinigerverbrauch ist geringer. Modifizierte Alkohole verfügen sowohl über unpolare als auch polare Eigenschaften. Daher sind sie bei Aufgabenstellungen, bei denen unpolare und teilweise auch polare Verunreinigungen zuverlässig entfernt werden sollen, die optimale Alternative. Durch die deutlich bessere Ölabtrennung während der Destillation und die vollständig rückstandsfreie Abtrocknung lassen sich damit auch höhere Sauberkeitsanforderungen erfüllen.
Verbesserte Prozesssicherheit und Badstandzeit durch Lösemittelpflege
Die während der Reinigung eingetragenen Verunreinigung verändern die Lösemittel, so dass sie nicht immer zu 100 % stabil sind. Es können sich beispielsweise Säuren bilden, die zu üblen Gerüchen, Anlauffarben bei Buntmetallen oder auch Problem an den Reinigungsanlagen, unter anderem an medienberührenden Dichtungen führen. Vermeiden lassen sich diese Effekte durch entsprechend abgestimmte Stabilisatorensysteme. Sie enthalten produktabhängig Alkalien, Antioxidationsmittel, Radikalfänger, Korrosionsinhibitoren und weitere Inhaltstoffe, die einer Säurebildung entgegenwirken. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu einer hohen Prozessstabilität und langen Badstandzeit.
Fachverlag Möller
Neustraße 163
42553 Velbert
Telefon: 02053-981250
Telefax: 02053-981256
E-Mail: info@fachverlag-moeller.de